„Ich war frustriert“, sagt Klaus Brunetzky, als er erzählt, warum es ihn zum ersten Seminar der NaturFreunde Ehrenamtsakademie verschlagen hat. Dass ihm die Ortsgruppenarbeit eines Tages wieder Spaß machen würde, habe er sich damals nicht vorstellen können. „Aber seitdem hat sich viel verändert – bei mir selbst und in meiner Ortsgruppe.“
Klaus hat drei Schulungen der NaturFreunde-Ehrenamtsakademie besucht. Als ehemaliges Vorstandsmitglied hat er die NaturFreunde Lechhausen viele Jahre mitbegleitet und versucht, sie nach bestem Wissen und Gewissen weiterzuentwickeln – weil die Resonanz aber ausblieb, überwog bei Klaus am Ende die Frustration.
Seminare mit Aha-Effekt
Bei den Seminaren der Ehrenamtsakademie habe er plötzlich verstanden, was er „falsch“ gemacht habe und warum er sich bisher oft als Alleinkämpfer fühlte, erzählt Klaus. „Ich dachte immer: Wenn ich derjenige bin, der eine Idee hat, dann muss ich die auch umsetzen. Und bin verantwortlich dafür, ob es klappt oder scheitert. Davon bin offenbar nicht nur ich ausgegangen, sondern die anderen genauso. Aber so eine Einstellung hemmt doch jegliche Entwicklung!“
In den Seminaren zu den Themen „Ehrenamtsmanagement“, „Führung & Kommunikation“ und „Projekte“ hat Klaus Methoden für die Ortsgruppenarbeit erlernt und gemeinsam mit den Dozent_innen und den anderen Teilnehmer_innen Lösungsansätze für die existierenden Probleme seiner Ortsgruppe diskutieren können. „Das war für mich total aufschlussreich“, sagt Klaus. Mit frischen Ideen ist er in die Ortsgruppe zurückgekehrt. Aber hat nicht, wie er es früher wohl gemacht hätte, sofort losgelegt. Sondern erst einmal seine Gedanken geordnet, die anderen involviert, von seinen Ideen überzeugt und schließlich ein Team gebildet.
Neues Engagement
Gemeinsam entwickelte dieses Team die Ideen weiter. Dazu gehörte auch, in die Arbeit anderer zu vertrauen und Verantwortung abzugeben. Besonders stolz ist Klaus darauf, dass auch mehrere Jugendliche engagiert mitarbeiten. Die Arbeit läuft, auch wenn er selbst bei diesen Treffen nicht dabei ist. Mittlerweile schwappt die Welle des Engagements auch auf Mitglieder über, die sich zuvor wenig in das Ortsgruppengeschehen einbringen wollten.
Der gemeinsam geplante Aktionstag „Beweg dich!“ Ende Juni war das erste größere Projekt, welches die Gruppe gemeinsam anging. Mit vielen anderen NaturFreunden und auch Nicht-Mitgliedern wurde die Veranstaltung über Wochen hinweg geplant und schließlich durchgeführt. „Eine echte Teambuildingmaßnahme!“, beschreibt Klaus den Prozess, der spürbar frischen Wind in die Ortsgruppe gebracht und die Beteiligung von Ehrenamtlichen deutlich erhöht habe. Und die nächsten Projekte seien schon in Vorbereitung.
„Die Ehrenamtsakademie hat einen Stein ins Rollen gebracht“, sagt Klaus. „Vor allem macht mir die Ortsgruppenarbeit wieder Spaß und das sollte doch das Wichtigste sein!“